Wetter Essen
06.06.2011 07:56 Alter: 13 Jahre

Wie Fronleichnam und Himmelfahrt an einem Tag!

Von: Dr. Michael Evers/TVK

Vorverlegte Sprint-Regatta bietet bei perfektem Ruder-Wetter Spitzensport in Kupferdreh

Ausgerechnet zum 60. Jubiläum der großen Kupferdreher Sprintregatta hatte der deutsche Ruderverband die Ruderriege des TVK aufgefordert, das Ruderevent vom Fronleichnams- auf den Himmelfahrtstag vorzuverlegen. Hintergrund: die späte Lage der Feiertage in 2011. Landesmeisterschaften und Deutschen Jugendmeisterschaften waren doch eine zu große "Konkurrenz".

Aber die Kupferdreher und deren Gäste wurden mit einem perfekten Regatta-Ruderwetter entschädigt: Ein frischer Hochsommertag mit leichtem Schiebewind passte optimal zur perfekt aufgesetzten Regattastrecke, die wiederum mit Startbrücke und Bojenkette der Stadt Essen "gepimpt" war.

So konnten die 300 Boote mit ihren mehr als 500 "Rollsitzen" an den Start gehen. Von 9 Uhr an senkten sich die Starterflaggen und schickten die Boote alle 5 bis 10 Minuten in die Rennen - bis nachmittags um halb Sechs. Allein 50 Nachwuchssportler im Renn-Einer wurden zum Ruder-Slalom unter der alten Eisenbahnbrücke zur Wettfahrt um den Bojen-Parcours aufgerufen werden.

Aber nicht nur der Sport hat einen hohen Stellenwert bei diesem Event: nicht wenige Einheimische nutzten diesen Tag, um sich am TVK unterhalten und verpflegen zu lassen - und auch viele Ehemalige gaben sich ein Stelldichein, um den Nachwuchs zu bestaunen, zu fachsimpeln und mal wieder einen Plausch über die guten alten Zeiten zu führen. So füllte sich der Regattaplatz noch ganz ordentlich und löste die Befürchtungen von Regattaleiter Ulrich Bäumer in Luft auf: "Zum Meldeschluss hatten wir kurz überlegt, die Regatta absagen zu müssen, weil es kaum Meldungen gab. Aber offenbar hatten einige den vorgezogenen Meldetermin vergessen, so dass nach und nach noch genug Nachmeldungen eintrafen. Und: Auf unser Publikum ist noch mehr Verlass als auf das gute Wetter bei uns. So hat sich die Verschiebung noch ins Gute gewendet. Für uns war damit Fronleichnam und Himmelfahrt an einem Tag!"

Auch das Organisationsteam gab sein Bestens, denn gleichfalls hatten viele Helfer auf Fronleichnam gesetzt und konnten etwa ihren Urlaub nicht mehr verschieben. So mussten an einigen Stellen "Lücken" mit neuen Teammitglieder gefüllt werden. Bei insgesamt ca. 100 Helfern kein einfaches Unterfangen. So wurde beispielsweise das Ziel komplett neu besetzt.

Doch Ziel-Chef Harald Rothkamm "trainierte" aus Qatar seinen Sohn Christoph via Internet und "Screen-Sharing" auf die Software, so dass dieser am Regattatag die drei anderen Teammitglieder anleiten konnte und alles perfekt ablief. Ebenso musste bei der Regattaverpflegung improvisiert werden, denn EHEC erforderte ein Umdenken: So gab es statt der bekannten "Piratenspieße" (mit Tomaten und Gurken) jetzt die "Powertürmchen" (mit Frischkäse, Möhren und Weintrauben).

Der Kupferdreh-Sprint ist es eben stets etwas Besonderes, macht höllisch Spaß - und lohnt sich immer (auch Dank der neuen Medaillen)!